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Veröffentlicht am 16. Februar 2009 von Tanja Ruppenthal

Ostafrika Erlebnis

Tanja Gampe bereiste Tansania und Sansibar und nahm an einer Overlandtour durch Kenia zu den Berggorillas in Ruanda teil.

Am Flughafen Frankfurt startete Ende Januar meine erlebnisreiche Reise durch Ostafrika. Tansania – mit der Insel Sansibar, Kenia, Uganda und auch Ruanda standen dabei auf meiner Reiseroute.

Nach meiner Ankunft am Kilimanjaro Airport (der Kilimanjaro selbst hielt sich leider hinter einem Wolkenband versteckt) wurde ich schon von Amos dem Fahrer erwartet, der mich mit einem freundlichen Lachen und einem herzlichen „Karibu“ (= Suaheli für „Willkommen“) empfing. Nachdem ich dann in der urigen L’Oasis Lodge in Arusha bei einem Glas Wein auch Henning, den Geschäftsführer unseres Büros in Tansania kennenlernte, fühlte ich mich gleich gut aufgehoben und bereit für meine erste alleinige Reise durch Afrika.

Gleich am nächsten Morgen ging es auch schon los auf eine 7-tägige Lodge Safari mit unserem Safari Guide Christopher und zwei unserer Kunden durch die bekanntesten Nationalparks des nördlichen Tansanias.
Zunächst besuchten wir den ca. 2800km2 großen Tarangire Nationalpark und ich war überwältigt Tiere, die ich bisher nur aus dem Zoo kannte hier in freier Wildbahn zu erleben. Besonders beeindruckte mich dabei die Größe eines Elefanten, der sich so nah an unseren Safarijeep bewegte, daß ich ihm direkt in die Augen blicken konnte.

Die nächsten Tage fuhren wir dann entlang des Rift Valley, vorbei am Oldonyo Lengai, dem heiligen Berg der Masai.
Christopher erklärte uns, dass die Masai die zeitweise vorherrschende Aktivität des Vulkans als ein Zeichen Gottes interpretieren. In den weiten Ebenen waren einige Masai Dörfer zu sehen und überall, wo wir anhielten um zu rasten, kamen freundliche, traditionell gekleidete Masai Frauen auf uns zu, um uns ihren handgefertigten Schmuck zu zeigen. Christopher wusste uns noch allerhand über das Leben und die Traditionen der Masai zu erzählen, die man als europäische Frau vielleicht nicht immer nachvollziehen kann…

Am vierten Tag unserer Tour erreichten wir dann den Serengeti Nationalpark und waren überrascht den Park in teilweise so grünem dicht bewachsenem Zustand vorzufinden. Auf einer unserer Pirschfahrten entdeckten wir schließlich ein Löwenpärchen, das sich – wie Christopher uns mitteilte – gerade in der Paarungszeit befand und sich durch uns überhaupt nicht stören ließ. Die beiden wirkten so ruhig und friedlich, daß man für einen Moment fast vergessen konnte, dass es sich hierbei um gefährliche Raubkatzen handelte.

Unser letztes Ziel auf dieser Safari war der Ngorongoro Krater. Früh am Morgen durchfuhren wir das noch in Nebel gehüllte, üppig bewachsene Kraterhochland und bewegten uns hinab zum Kraterboden. Tatsächlich hatten wir das Glück – wenn auch recht weit entfernt – eines der in Ostafrika seltenen Spitzmaulnashörner anzutreffen.
Nach dem Game Drive hielten wir noch kurz am Grzimek -Gedenkstein, der zu Ehren des großen Einsatzes von Professor Bernhard Grzimek und seinem Sohn Michael für die Schutzgebiete Tansanias am Rande des Kraters aufgestellt wurde.

Die Nacht verbrachten wir im Ngorongoro Farm House. Die Lodge – eine ehemalige Kaffeefarm – ist in kleine Bungalows aufgeteilt, die alle durch Gemüsebeete und eine wunderschöne Gartenanlage miteinander verbunden sind.
An diesem Abend verabschiedeten wir uns voneinander und bedankten uns bei Christopher für eine erlebnisreiche Safari, bei der wir auch einiges über Land und Leute erfahren haben. Während unsere Kunden ihre Reise am nächsten Tag Richtung Sansibar fortsetzten, nahm ich einen Shuttlebus nach Nairobi, um von dort meine anschließende Overlandtour „Gorilla Begegnung“ durch Kenia, Uganda und Ruanda zu starten.

Um ehrlich zu sein, kann ich solch einen Shuttlebus keinem empfehlen, denn auch wenn er weitaus günstiger als ein Flug ist, sind die Straßenverhältnisse unterwegs sehr schlecht!
Nach acht Stunden in dem engen, stickigen Bus war ich heilfroh endlich mein Hotel in Nairobi zu erreichen…

Aufgeregt wartete ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück in der Empfangshalle des Meridian Court Hotels auf die Teilnehmer der Overlandtour. Nachdem ich bisher im Safarijeep unterwegs war, sollte es nun in meinem großen Overlandtruck weitergehen.

Nach und nach trafen alle Teilnehmer ein und wir begrüßten uns gegenseitig flüchtig, bevor dann Thabani – unser Guide für die kommenden Tage – eintraf und unser Gepäck verstaut wurde. Da der Besuch der kenianischen Nationalparks mit einem Truck nicht gestattet ist, ging die Reise zunächst in Minibussen weiter.
Der Weg führte uns hinauf durch das Rift Valley Escarpment und nach einem Zwischenstopp, bei dem sich uns ein atemberaubender Ausblick über das Rift Valley bot und weiteren drei Stunden Fahrt, erreichten wir unser heutiges Ziel am Lake Naivasha. Gemeinsam stellten wir unsere Zelte auf und lernten uns bei unserem gemeinsamen Mittagessen näher kennen.

Im Verlauf dieser Tour war gemeinsames Anpacken angesagt: jeder war selbst für den Auf- und Abbau seines Zeltes verantwortlich und bevor das Essen von unserem Koch Godfrey serviert wurde, mussten wir erstmal selbst Kartoffeln schälen oder Geschirr abwaschen. Ich finde aber, dass dies die Gruppe einander näher bringt und das Ganze erst zu einer wirklichen Abenteuer – Camping Tour macht.
Es war schon eine ganz schön „bunte Truppe“, die sich hier zusammen gefunden hatte. Darunter zum Beispiel eine amerikanische Milchbäuerin aus Minnesota und eine Nachrichtensprecherin des australischen Fernsehsenders ABC. Letztendlich verband uns alle aber ein großes Ziel – die Erwartung auf die Begegnung mit den Gorillas in Uganda.

Zunächst führte uns die Route aber erst noch durch Kenia. Nach den scheinbar endlos weiten Masai Mara Plains durchfuhren wir fruchtbares bergiges Land auf dem Weg zum Lake Nakuru, auf dem riesige Flamingo Schwärme ein pinkfarbendes Band bildeten. Sowohl das Spitzmaul – als auch das Breitmaulnashorn fanden wir dort vor.

Wir ließen die Minibusse zurück und stiegen in den großen Overlandtruck um, mit dem wir dann sehr früh am nächsten Morgen von dort aufbrachen. Wir überquerten die Äquatorlinie und nach ca. acht Stunden Fahrt erreichten wir die Grenze zu Uganda.

Es dauerte eine ganze Weile bis jeder seine Visaformulare ausgefüllt hat und der Truck die Grenze passieren durfte. Auf unserer weiteren Fahrt überquerten wir den Nil und durchfuhren üppig grüne Landschaften, aber auch immer wieder kleine Siedlungen. Überall wirkten die Menschen überrascht, den großen Truck zu sehen, winkten uns aber alle freundlich zu. Am Abend erreichten wir dann unser Camp in Kampala.

In strömendem Regen ging es früh morgens weiter. Überhaupt hatte sich das Klima mitllerweile verändert, es war bedeutend kühler geworden. Am Abend trafen wir auf unserem Zeltplatz direkt am Lake Bunyoni ein. Unser Guide Thabani teilte uns mit, daß das Gorilla Trecking nach Ruanda verlegt werden musste. Also packten wir am nächsten Morgen nur einen Teil unseres Gepäck in eine kleineren Bus und setzten so unsere Tour ins Hochland von Ruanda fort. Die folgenden Tage blieben wir dann in einer Art Jugendherberge. Von hier startete dann auch endlich der beeindruckenste Teil dieser, bzw. meiner gesamten Tour: das Gorilla Trecking!!

Zunächst wurden wir in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt. Dann empfing uns ein Guide am Park Gate des Parc des Volcanoes bei Ruingeri, begleitet von einem bewaffneten Park Ranger.
Nach einem kurzen Briefing und einer weiteren kurzen Fahrt im Minivan ging es endlich los. Wir stiegen hinauf durch Bambuswälder und metertiefen Schlamm.
Nach ca. drei Stunden Fußmarsch sagte uns der Guide, dass wir uns jetzt ganz in der Nähe der Gorilla Familie befänden. Nachdem wir unsere Rücksäcke abgelegt hatten, näherten wir uns durch das Bambusgestrüpp und da waren sie!!! Alle Strapazen des vorangegangenen Fußmarsches waren sofort vergessen angesichts dieses Anblicks:

Während die Kleinen miteinander und mit ihrer Mutter spielten, behielt der Silberrücken immer ein wachsames Auge auf uns. Bis auf 7 Meter durften wir uns den Gorillas nähern. Ein paar Fotos konnten wir von diesen unvergesslichen Augenblicken machen, dann war auch schon eine Stunde vergangen und wir mussten wieder zurück.

Am Abend betrachteten wir alle in Gedanken versunken unsere Schnappschüsse. Die Tour führte uns, nach Pirschfahrten im Queen Elisabeth Nationalpark, wieder zurück nach Kampala. Nach einem Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants in Kampala verabschiedete ich mich am nächsten Tag von der Gruppe, die ihre Fahrt Richtung Nairobi fortsetzte. Ich hingegen flog mit der Precision Air wieder nach Tansania.

Nach einer weiteren Campingsafari durch Tansania hatte ich auch noch die Gelegenheit einige Hotels an der traumhaften ruhigen Ostküste, sowie an der etwas belebteren Nordspitze der wunderschönen Gewürzinsel Sansibar zu besichtigen.

Den Abschluss meiner Tour durch das östliche Afrika bildete dann noch eine 6-tägige Kilimanjarobesteigung.

Am Abend vor der Besteigung lernte ich zunächst meine 4 weiteren Mitbergsteiger und Achim – unseren deutschen Mitarbeiter und Kilimanjaro Experten vor Ort – persönlich kennen. In gemütlicher Runde erklärte Achim uns noch einmal den genauen Routenverlauf und beantwortete alle unsere Fragen.

Am nächsten Morgen – nach der Registrierung am Gate – marschierten wir dann los. Anfangs liefen wir noch recht schnell und waren nur mit T-Shirt und Shorts bekleidet. Doch mit zunehmender Höhe wurde es kühler und spätestens am zweiten Tag nahmen wir uns das „Pole –pole“ (= Suaheli für Langsam, Langsam) unseres Berg Guides Bachi zu Herzen und verlangsamten unser Tempo deutlich. Ganz im Gegensatz zu den Portern, die uns fröhlich, mit allerlei Gepäck und Equipment bepackt, mühelos überholten.

Dennoch waren wir guter Dinge und so in unsere Gespräche vertieft, dass wir den Wechsel des Landschaftsbildes um uns herum nicht gleich wahrnahmen. Die grüne, üppig bewachsene Umgebung war einer Heide – und Moorlandschaft gewichen. Der unvergesslichste Anblick bot sich uns im Barranco Camp auf ca. 3970 m Höhe, wo das beeindruckende Massiv des Kibo Gipfels morgens in leichten Nebel gehüllt einem strahlend blauen Himmel entgegenragte.

Ich muss gestehen, dass ich – anders als meine vier Mitreisenden – den Uhuru Peak leider nicht ganz erreicht habe. Auf 5000m war ich dann doch zu erschöpft und die Höhe machte mir zu sehr zu schaffen. Vermutlich steckte mir meine vorangegangene Reise schon zu sehr in den Gliedern… Mithilfe der erfahrenen Bergcrew wurde ich dann aber sicher wieder zum Camp zurückgeführt. Dort ging es mir dann auch gleich wieder besser. Aber auch ohne den Gipfel wirklich erreicht zu haben, war die Besteigung des Kilimanjaros ein landschaftlich sehr beeindruckendes Abenteuer. Und beim nächsten Mal klappt das mit dem Gipfel bestimmt!

Alles in Allem habe ich während dieser Reise viele unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse über den faszinierenden Kontinent Afrika gewonnen und freue mich schon auf meine nächste Reise.