Veröffentlicht am 30. September 2012 von Simone Hügel
Mein erstes Tansania Abenteuer
Am Nachmittag des 19. August begann meine Tour nach Tansania am Frankfurter Flughafen. Mit der Qatar Airways ging es zuerst nach Doha und vor dort weiter an den Kilimanjaro Airport. Schon bei der Landung wurde ich von dem weißen Gipfel des Kilimanjaros begrüßt. Leicht nervös dachte ich daran, dass ich in nur wenigen Tagen genau auf diesen Berg steigen würde. Nach dem ich mein Visum und mein Gepäck zusammen hatte wartete schon ein Transferfahrer auf mich. Er fuhr mich zuerst in das Büro nach Usa River wo ich einige der Kollegen vor Ort kennen lernte. Anschließend ging es dann zur Meru View Lodge hier verbrachte ich meine erste Nacht.
Am nächsten Morgen startete ich meine erste Erkundungstour. Ich besuchte verschiedene Hotels in Arusha und Usa River. Nach einem Ereignis reichem Tag und vielen neuen Eindrücken von Land und Leuten endete mein Tag in netter Gesellschaft von Henning, Thomas und dem Manager Pärchen der Arumeru River Lodge – meiner zweiten Übernachtungsstätte.
Nach einer angenehmen Nacht genoss ich das leckere Frühstück in der Arumeru River Lodge bevor es weiter nach Marangu und Moshi ging. In Marangu besichtigte ich unser Standard Berg Hotel das Marangu Hotel sowie weitere Unterkünfte in der Umgebung.
Um 15 Uhr begann im Key’s Hotel das Briefing für die Kilimanjaro Besteigung mit Achim und meinen Mitwanderern. Zusammen mit einem Pärchen aus Österreich sollte es nun 6 Tage lang zum Kilimanjaro und wieder zurück gehen. Zum Abschluss des Briefings wurde noch die Ausrüstung sorgfältig geprüft. Gemeinsam mit meinen Bergkollegen verbrachte ich den Abend vor der Besteigung, bevor ich früh und ein bisschen aufgeregt ins Bett ging.
Am nächsten Morgen genoss ich meine letzte Dusche und das letzte ausgiebige Frühstück bevor wir von unserem Guide Batchi und von unserem Hilfsguide Habibu abgeholt wurden. Das Machame Gate (1790m) lag bei Ankunft noch Dicht im Nebel. Vor dem Gate standen schon viele Porter (Träger) mit der Hoffnung noch für eine Tour als Porter ausgesucht zu werden. Wir waren rechtzeitig da und konnten uns direkt ohne langes warten in das Registrationsbuch eintragen. Wenige Minuten später bildete sich schon eine lange Schlange mit Touristen aus der ganzen Welt. Ein Stück weiter bildete sich vor einer Waage die nächste Schlange, denn die Porter dürfen für den Aufstieg nicht mehr als 20kg Gepäck tragen. Nach einigen Formalitäten, dem letzten „sauberen Toiletten Besuch“ und der 3 Liter Wasser Übergabe ging es dann auch schon los. Im Nebel starteten wir „Pole Pole“ (Langsam, Langsam) mir unserem Hilfsguide Habibu unsere erste Etappe zum Machame Camp (3010m). Nach und nach verschwand der Nebel und die Sonne zeigte sich. Habibu empfand dies perfekt für eine kleine Lunch-Pause auf einem alten Baumstamm. Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg, um die letzte Etappe des heutigen Tages zu bewältigen. Im Camp angekommen warteten auch schon unsere Porter auf uns welche in der Zwischenzeit unsere Zelte aufbauten, uns ein Schälchen heißes Wasser herrichteten und im Essenszelt Popcorn und Tee servierten. Auch der Kilimanjaro strahlte uns in der Abendsonne entgegen und wir freuten uns schon auf den nächsten Tag.
Der nächste Tag begann mit unserer alltäglich werdenden Morgenwäsche. Mit Verspätung starteten wir um 08:30 Uhr. Batchi voraus, Habibu als Schlusslicht, wir drei zwischendrin. Wir bewältigten an diesem Tag 835 Höhenmeter. Gegen Mittag gelangten wir an das nächste Camp, das New Shira Camp (3845m). Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich in der Sonne mit viel Tee, Keksen und Popcorn. Das Abendessen war wie auch schon am Tag zuvor sehr lecker. Der zweite Tag neigte sich dem Ende zu und nach einer Runde Karten spielen gingen wir ins Bett um für den nächsten Tag fit zu sein.
Ein kalter Wind überraschte uns am dritten Tag. Gut ausgerüstet mit winddichter Jacke und Mütze bewältigten wir den heute etwas längeren Weg zum Barranco Camp (3960m). Besonders beeindruckend an diesem Tag war der Lava Tower, welcher auf der Hälfte der Strecke weit in die Höhe ragte und uns für kurze Zeit die Anstrengungen und ersten Beschwerden der Höhe vergessen ließ. Leider musste einer unserer Gruppe ganz besonders mit der Höhe kämpfen. Starke Kopfschmerzen, wenig Schlaf und Müdigkeit beeinträchtigten ihn sehr. Erschöpft gelangten wir zum Barranco Camp und freuten uns schon auf unsere warme Suppe und unseren warmen Schlafsack.
Um 07:30 Uhr gingen es am Tag 4 motiviert weiter. Vor uns stand nun die große Barranco Wall auch Breakfast Wall genannt, da man diese Wand mit leichten Klettereinheiten direkt nach dem Frühstück bewältigen muss. Oben angekommen hatten wir einen gigantischen Blick auf das Barranco Camp und der Gipfel des Kilimanjaros war zum Greifen nah. An diesem Tag bewältigten wir noch einige Höhen und Tiefen. Einige Täler lagen vor uns. Auch unsere Stimmung schwankte heute besonders stark – Die Symptome der Höhenkrankheit wurden bei einem unserer Gruppe immer schlimmer – und so kamen wir erst um 18.00 Uhr am Barafu Camp an.
Nach einem leckeren Eintopf und einem Briefing für die bevorstehende Gipfelnacht hieß es dann, ausruhen und ein wenig schlafen bevor wir um 23:00Uhr wieder geweckt wurden. Doch leichter gesagt als getan. Die Höhenkrankheit unseres Angeschlagenen verschlimmerte sich dramatisch und so beschlossen wir ihn sofort absteigen zu lassen. Zusammen mit Habibu ging es für ihn nun zum Mweka Camp.
Zu zweit versuchten wir nun ein wenig zur Ruhe zu kommen und ein bis zwei Stunden zu schlafen, was uns jedoch nach all der Aufregung schwer viel. Um 23:00 Uhr wurden wir dann geweckt. Wir packten uns warm ein, tranken Tee und versuchten ein paar Kekse zu essen, was mir nicht leicht fiel. Kurz vor Mitternacht starten wir dann „Pole Pole“ unsere wohl schwerste und anstrengendste Etappe der ganzen Tour. Schritt für Schritt folgten wir den Stirnlampen die man bis in den Himmel leuchten sah und oft nicht von den hell leuchtenden Sternen auseinander halten konnte. Immer wieder hielten wir an um etwas zu trinken oder ein bisschen Energie, in Form von Müsliriegel, zu tanken. Die Strecke war mühsam und man spürte nun bei jedem Schritt die Höhe. Ich war kurz davor aufzugeben als sich am Himmel ein roter Streifen bildete. Die aufgehende Sonne gab mir noch einmal Kraft. Durchgefroren aber glücklich kam ich am Stella Point an. Zufrieden tranken wir unseren heißen, sehr süßen Tee. Nach dem wir erfuhren, dass es auch unserem dritten Mann in der Runde besser ging und er am Mweka Camp angelangt war bewältigten wir unser letztes Stück zum Uhuru Peak (5895m). Die Sonne wärmte mich langsam wieder auf und ich genoss es an den strahlenden Gletscher vorbei zu laufen und schon von weitem das grün leuchtende Schild des Uhuru Peaks zu sehen.
Oben angekommen war ich sehr erleichtert und glücklich, es nach all der Anstrengung geschafft zu haben. Zum Glück wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was uns am gleichen Tag noch bevor Stand. Da unser dritter Mann an diesem Tag Geburtstag hatte und in der zwischen Zeit schon in Moshi angelangt war beschlossen wir noch am selben Tag bis zum Moshi Gate zu laufen. Somit rutschten wir im aufgetauten Schotter zurück ins Barafu Camp und stärkten uns mit Suppe. Nach Schnee, Regen, Nebel und Matsch kamen wir in der Dämmerung am Mweka Gate an.
Gemeinsam mit den Portern fuhren wir zurück zum Key‘s Hotel. Dort wartete auch schon unser dritter Mann. Zusammen mit der Berg-Crew und Achim wurden uns die Urkunden überreicht und wir übergaben das Trinkgeld. Nach einer langen Dusche und einem leckeren Abendessen fiel ich müde ins Bett.
Achim holte mich am nächsten Tag nach dem Frühstück ab. Ich durfte das Büro in Moshi kennen lernen und zusammen mit ihm und seinem Assistenten Elisante die Hotels in Moshi erkunden. Am Abend saß unsere kleine Berggruppe noch ein letztes Mal zusammen bevor es für mich am nächsten Tag auf Safari ging.
Wieder zurück in der Meru View Lodge lernte ich meine vier Mitreisenden für die Camping Safari „Tanzania –The Wild Side“ kennen sowie Enock unseren Guide. Nach einem kurzen Briefing von Thomas fuhren wir zuerst nach Arusha um noch Geld zu wechseln und die letzten Dinge zu besorgen. Ziemlich spät kamen wir dann um 15 Uhr am Tarangire Nationalpark an. Schon kurz nach dem Gate begrüßten uns die ersten Impalas und es dauerte auch nicht lange bis wir die ersten Elefanten sahen. Ich wusste zwar, dass der Tarangire Nationalpark bekannt für seine große Elefantenpopulation ist, jedoch war mir nicht bewusst, dass man so viele Elefanten sieht und vor allem so nah. Nur wenige Meter von unserem Auto entfernt liefen die Elefanten über die Straße und ließen sich keineswegs von den Safariautos stören. Nach dem wir noch weitere Tiere entdeckten und die Sonne immer tiefer stand, beschlossen wir zum Camp zu fahren wo Steven unser Koch auch schon mit einem leckeren Abendessen auf uns wartete. Mit vielen Eindrücken fiel ich müde in mein Zelt.
Am nächsten Tag ging es früh los, da wir einen langen Weg vor uns hatten. Über Schotterpisten oder wie Enock so schön sagte „African Road“ fuhren wir vorbei an vielen Masai Dörfern zum Lake Natron. Die Gegend wurde immer kahler und es war für uns nur schwer zu verstehen, wie die Masai in dieser Gegend Leben konnten. Am Mittag kamen wir an unserem Campingplatz an und unternahmen nach einer kleinen Stärkung mit einem Masai eine kleine Wanderung zu Wasserfällen. Mit Flipflops (was ich niemandem empfehlen würde) wateten wir durch das klare Wasser und kletterten das letzte Stück zum Wasserfall. Wir erfrischten uns unter dem Wasserfall bevor wir wieder zurück liefen und uns die Flamingos am Lake Natron ansahen.
Am dritten Tag unserer Campingtour fuhren wir zur weltberühmten Serengeti. Gegen Nachmittag erreichten wir im Norden das Kleins Gate. Auf dem Weg zum Camp entdeckten wir viele Tiere unter anderem Hyänen, welche mich in der Nacht durch ihr „Lachen“ weckten.
Am nächsten Tag unternahmen wir früh morgens und am späten Mittag Fahrten durch die Serengeti. Besonders beindruckend fand ich die endlose Weite und den Hippo Pool. Die großen Kolosse lagen gähnend und faul in einem großen, sehr trüben See und warteten auf die Nacht. Enock erklärte uns, das Flusspferde vor allem Nachtaktiv sind und dort bis zu 30km weit laufen können um nach Nahrung zu suchen.
Unser nächstes Ziel war die Ngorongoro Conservation Area. Direkt am Kraterrand lag unser Camp und wir hatten einen gigantischen Blick auf den Ngorongoro Krater. In dieser Nacht hatten wir Besuch einer Zebraherde, die gemütlich um unsere Zelte grasten.
Früh ging es am nächsten Morgen in den Krater hinab. Der Nebel hing zu Beginn noch dicht über dem Kraterrand und ich war froh um meinen warmen Fleece Pulli. Die Tierdichte im Krater faszinierte mich sehr. Weit in der Ferne entdeckten wir eines der selten zu sehenden Nashörner und ein Stück weiter beobachteten wir ein Löwenweibchen bei der Jagd. Auf dem Weg zum schönen Picknick Platz, um den Hippo Pool, begegneten wir zwei gutgebauten Löwenmännchen mit prächtiger Mähne. Zum Abschluss standen direkt am Straßenrand Zebras und Gnus Spalier. Nach einer weiteren ereignisreichen Safari fuhren wir nach Mto-wa-Mbu um dort unsere letzte Nacht zu verbringen. Steven, unser Koch, überraschte uns mit einem traditionellen afrikanischen Gericht.
Am nächsten wurde ich zum East Africa Hotel gebracht. Nach einer entspannten Nacht wurde ich schon für meine nächste Safari, die „Secrets Lodge“ abgeholt. Zusammen mit vier neuen Mitreisenden und unserem Guide Felix durfte ich den Tarangire Nationalpark und den Nogorongoro Krater noch einmal erkunden. Die Nächte verbrachten wir in dem wunderschön gelegenem „Tarangire River Camp“, in der „Ngorongoro Sopa Lodge“ direkt am Kraterrand und im „Ngorongoro Farm House“ mit seiner schönen Gartenanlage und Kaffeeplantage.
Nach zehn Tagen Safari setzte ich meine Tour fort nach Sansibar. Nach unglücklichen 5 Stunden Flugverspätung kam ich mitten in der Nacht an meiner ersten Unterkunft dem Blue Oyster Hotel an. Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich überwältigt. Das glasklare Meer, der weiße Sandstand, die Palmen… das kannte ich nur von großen Postern. Nach einem kleinen Strandspaziergang, dem ersten Temperatur-Check des Meeres und einem leckeren Frühstück begann meine Side Inspection.
In den darauf folgenden Tagen lernte ich viele Hotels an der Ostküste, in Stonetown, im Norden und im Westen Sansibars kennen. Besonders beeindruckten mich, das Blue Oyster – es gibt einem das Gefühl im Paradies zu sein, obwohl es ein einfaches Hotel ist. Das Breezes Beach Club – ein größeres hochwertiges Hotel – man wird rund um versorgt, das Essen ist lecker und der weiße Sandstrand ist selbst bei Ebbe ein Traum. Als auch das Melia Hotel – ein sehr komfortables Haus mit privatem Sandstrand, großem Pool und schöner Gartenanlage. In Stonetown hat mich vor allem das urige „Hurumzi“ Hotel begeistert – sehr verwinkelt und sehr viele Stufen (der Kilimanjaro kam mir wieder in Erinnerung). Jedes Zimmer ist individuell gestaltet und die Dachterrasse bietet einem einen Blick über die Dächer der Stadt. Auch das Kholle House in Stone Town bietet einem den perfekten Stonetown- Flair – ein kleines Hotel mit Geschichte. Die Zimmer sind sehr schön hergerichtet und im Innenhof befindet sich ein kleiner Pool.
Nach einer erlebnisreichen Woche auf Sansibar flog ich am 14. September mit Precision Air nach Dar es Salam und von dort weiter mit Qatar Airways nach Doha und weiter nach Frankfurt. Der Flug war wie auch schon auf dem Hinflug sehr entspannt und angenehm.